UNSERE AUEROCHSEN
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Flächenstilllegungen sind denkbar ungünstig, da der Wildwuchs von so genannten Ackerunkräutern mit Samenflug immens zunimmt. Der maschinelle Pflegeaufwand und die damit verbundenen Kosten würden steigen. Eine echte Alternative bietet die Ganzjahresbeweidung mit großen Pflanzenfressern (Megaherbivoren), deren Nahrungsspektrum nahezu alle Süß- und Sauergräser und sogar holzige und stachlige Pflanzenteile umfasst. Die äußerst robusten "Auerochsen" und Pferde übernehmen ganzjährig die kostengünstige Landschaftspflege. Gleichzeitig entwickelt sich allmählich eine vielseitig strukturierte Landschaft mit verschiedenen Landschaftselementen. Landschaftsschutz im obigen Sinn beinhaltet Torfkörperschutz (durch Dauergrünland) und damit auch Hochwasserschutz, da ein ausreichend starker Torfkörper riesige Wassermengen schwammartig aufsaugen kann. Die Folgen des intensiven Ackerbaus zeigt die nachstehende Grafik.
Nicht entwässerte Moore sind gleichzeitig auch Kohlenstoffsenken, die einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Motto muss also lauten: Mit dem Wasser leben und nicht dagegen! Klimaschutz wird ebenfalls durch Beweidung mit den Grasfressern betrieben, da durch den Abbiss der Gräser eine verstärkte Wurzelbildung stattfindet, die erhebliche Mengen Bodenbiomasse bildet, die Kohlenstoff speichert. Durch die Erhaltung unserer 20 ha großen Weidefläche wird also viel Kohlendioxid gebunden. Auch deshalb, weil Niedermoorflächen mit eingebunden sind. Der beste Arten- und Biotopschutz wird in den Bereichen gewährleistet, wo jegliche landwirtschaftliche Nutzung oder sonstige Störpotentiale ausbleiben. Da diese Flächen allerdings sehr klein sind, müssen geeignete Bereiche, wie z. B. Wasserrückhaltebecken im Donaumoos mit extensiver landwirtschaftlicher Nutzung einbezogen werden. Extensive, ganzjährig betriebene Weideflächen, mit einem maximalen Besatz von 0,6 - 0,8 GV/ha, das ist weniger als 1 Tier pro 10 000 Quadratmeter, haben eine hohe positive ökologische Wirkung. Diese Gebiete sollen dann als Brutgebiete für den Großen Brachvogel, Wachtelkönig, Grauammer und Kiebitz dienen. Ein Beispiel für die positive Wirkung extensiver Weideflächen findet sich im LBV-Report der Kreisgruppe Aichach-Friedberg von 2017. Der stark gefährdete Wiesenpieper hält auf unserer Weide drei Reviere besetzt. Damit sind drei Brutpaare wohl vorhanden. Unsere Weidezaunpfosten und die extra aufgestellen Bambusstangen werden von den Tieren als Sitzwarte angenommen.
In den zwei naturnahen und nährstoffarmen Bächen soll sich die Bachmuschel entwickeln und besonders Libellen einen Lebensraum finden.
Wir denken also nicht nur an eine artgerechte, naturnahe Haltung unserer Rinder und Pferde, sondern auch an Kleinsäuger, Vögel, Insekten und Amphibien. Deshalb wurden Hecken, Feuchtbiotope und Blühpflanzenbereiche eingerichtet. Diese bieten den verschiedenen Arten Unterschlupf, Nistmöglichkeiten und Nahrung. Für uns gibt es keine Unkräuter und Ungräser, keine Platzräuber und kein Ungeziefer.
Auf der Weidefläche sind besonders geschützte Bereiche, wie zwei Cross Compliance-Areale und drei Anpflanzungen mit Sträuchern und Bäumen vorhanden. Zu diesen haben die Weidetiere keinen Zugang und sind deshalb extra ausgezäunt.
Zusammenfassend soll eine hohe Biodiversität im gesamten Bereich des Sandizeller Retentionsraumes erreicht werden. |
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